Manchmal fehlen auch uns die Worte. Und manchmal ist das auch besser. Denn sonst wären sie in diesem Fall sehr hart, deutlich und unsachlich.
Die Tauben leiden extrem unter der aktuellen Situation. Der große Hunger und das vermeintliche Futter, das er fand, wurde einem Täuber fast zum Verhängnis. In der menschenleeren Schildergasse saß er nahe von Burgerking vor einem geschlossenen Geschäft. Apathisch, in sich gesackt, ohne Notiz von allem um sich herum.
Doch sehr schnell zeigte er klare Vergiftungserscheinungen. Das war sicherlich sein großes Glück, denn so konnte direkt mit der entsprechenden Behandlung begonnen werden und am Tag danach ging es ihm bereits deutlich besser. Ein paar Tage wird er noch behandelt werden müssen, doch es sieht so aus, als sei er über den Berg.
Wie viel Hass und Unmenschlichkeit muss in einem Menschen stecken, diese Situation auszunutzen, um Tauben zu vergiften? Jetzt, wo sicher ist, dass sie sich mit allem, was sie finden können, so satt wie möglich essen. Und das Gift auch sicher tödlich ist. Wir haben einen begründeten Verdacht, wer dort seit Jahren immer einmal die dort lebenden Tauben vergiftet, weil es sie stört, dass sie unten in der Fußgängerzone herum laufen, während das Ehepaar auf dem Balkon diniert. Und genauso sicher ist es, dass wir nun nach jedem Beweis genau Ausschau halten werden.