Vorurteile gegenüber Tauben
Vorurteile
Die Taube als Symbol für den Frieden und die Liebe hat sich in den letzten Jahren zu etwas negativem gewandelt. Bezeichnungen wie “Ratten der Lüfte” oder “Krankheitsbringer” sind allgegenwärtig. Leider haben sich viele Vorurteile gegenüber unseren Stadttauben gebildet, die jedoch zu 100% widerlegt werden können.
Wir gehen auf die häufigsten Vorurteile ein und versuchen diese sachlich zu widerlegen.
Taubenkot ist aggressiv und zerstört Gebäude.
Immer wieder hört man die Aussage, dass Taubenkot die Fassade und Gebäude schädigt. Das Institut für Massivbau der Technische Universität Darmstadthat hat im Jahre 2004 in einem wissenschaftlichen Experiment bewiesen, dass es sich bei der Aussage um eine Falschaussage handelt. Man ist der Frage nachgegangen in wie fern Taubenkot unterschiedliche Materialien wie Stein, Holz und Metall schädigt. Das Ergebnis zeigt, dass Taubenkot auf mineralische Baustoffe, wie Stein und Mauerwerk, keine Auswirkungen hat. Umweltverschmutzungen wirken deutlich belastender auf diese Baufstoffe als der Taubenkot. Veränderungen konnten lediglich an Blechen festgestellt werden.
Eine weitere Untersuchung des Bayerischen Amts für Denkmalpflege zeigt, dass Taubenkot in einem schwach säurehaltigen Bereich zwischen 5,3 und 5,7 liegt. Dieser Wert liegt somit im normalen Bereich und enthält keine Säuren oder Laugen, die ätzend auf Bauwerke wirken. Ätzende Stoffe findet man in einem pH-bereich von < 2 und > 11,5.
Taubenkot ist damit ein rein optischen Problem, besonders wenn es sich um Durchfall handelt. Durchfall wird bei Tauben auch “Hungerkot” genannt und tritt nur auf, wenn kein artgerechtes Futter vorhanden ist und sich Stadttauben von Essensresten ernähren müssen. Ist artgerechtes Futter vorhanden, ist der Taubenkot fest und lässt sich einfach zusammenkratzen und entsorgen.
Tauben übertragen Krankheiten
Ein häufig verbreiteter Irrglaube ist, dass Stadttauben Überträger von Krankheiten sind. Krankheiten (Zoonosen), die auf den Menschen übertragen werden können sind laut Robert-Koch-Institut (2001) und das Bundesinstitut für gesundheitlichen Verbraucherschutz und Veterinärmedizin in Berlin (1997) genau so gering wie bei jedem anderen Haus- oder Nutztier auch. Die Gefahr sich zu infizieren ist bei Hund und Katze sogar noch höher, da hier ein innigerer Kontakt (kuscheln, streicheln) besteht als zu Stadttauben. Diese betrachtet man meist nur aus der Entfernung. Hält man jedoch eine ausreichende Hygiene (Hände waschen) ein, ist die Übertragung von Krankheiten auf den Menschen zu vernachlässigen.
Tauben wurden bereits in der Antike für den Menschen gezüchtet und waren neben Hobby auch Ei-, Fleisch- und Federlieferant. Mensch und Taube hatten bereits damals einen engen Kontakt, und das sicher nicht, weil sie Überträger von Krankheiten sind. Auch wir als Kölner Taubenhilfe haben regelmäßigen Kontakt zu Stadttauben. Neben der Gabe von Medikamenten sowie der Fütterung reinigen wir auch regelmäßig die Volieren unserer Tauben. Bisher ist kein Fall aufgetreten, wo eine Übertragung von Krankheitserregern auf den Menschen stattgefunden hat.