Dürfen wir vorstellen? Das wohl dreckigste Küken 2021…
Die kleine Ellen kam am Sonntag zu uns. Und bricht mit ihrem fürchterlichen Zustand sämtliche Rekorde. Der ganze Körper war voller Kot, ins Brustbein so fest eingedrückt, dass es sich in ihrem zarten Kükenalter schon entzündet hat. Doch damit nicht schlimm genug. Klein Ellen hat zwei sehr schlimme Spreizbeine und starken Durchfall.
Nach einer vernünftigen Stärkung stand für das schwache Küken gestern erst einmal eine erste Badestunde an, bei der sie bereits erstaunlich sauber wurde – und siehe da, plötzlich fing die Kleine (auch) selbst wieder an, sich das Gefieder zu putzen.
Ein bisschen stärken muss sie sich aber noch, bevor es diese Woche auch direkt zum Tierarzt geht. Ihre Behinderung ist sehr, sehr schlimm und wir hoffen, dass wir ihr noch helfen können, ein würdiges Leben zu führen. Jetzt wird sie betüddelt, darf in unseren Pausen mit uns in der Sonne sitzen und auch die entzündete Stelle am Brustbein wird schon versorgt, damit sie so schnell wie möglich schmerzfrei liegen kann – einen Zustand, den sie sicherlich schon länger nicht mehr kennt.
Ellen ist ein Paradebeispiel für das Elend, in das unsere Straßentauben hineinschlüpfen. Mangelversorgt, krank, behindert, das Nest mangels Möglichkeiten nicht ausreichend für einen guten „Sitz“, der das Wachstum der Kleinen unterstützt, sondern gefährdet. Doch Ellen ist sehr lebensfroh und dankbar, hat ihre neue „Mama“ schon voll und ganz adoptiert und inspiziert neugierig die Welt. Wie ein ganz normales Tierkind. Und dafür kämpfen wir weiter jeden Tag. Damit jede kleine Ellen eine Chance auf ein schönes Leben hat. Fast immer müssen wir erst wieder gut machen, was die wenigen Wochen auf der Straße den kleinen Taubenkindern angetan haben und oft bleibt dennoch eine kleine Erinnerung an diese Zeit zurück. Wir hoffen, dass auch bei Ellen nur eine kleine Erinnerung bleibt. Drückt ihr die Daumen.